Die gesellschaftliche Vielfalt ist in den Gymnasien angekommen – sie müssen sich weiterentwickeln!

Die soziale Spaltung der Gesellschaft herrscht nicht nur zwischen Gymnasien und Stadtteilschulen, sondern ist auch innerhalb der Gymnasien selbst angekommen. Das zeigt eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Zwar gibt es immer noch Gymnasien ohne arme Schüler*innen oder ohne sonderpädagogische Förderung. Doch immerhin erhält fast ein Viertel der Schüler*innen an Gymnasien mit Sozialindex 2 Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabe-Paket des Bundes. Nur knapp 12 Prozent der Gymnasiast*innen kommen aus Wohngebieten mit einem niedrigen oder sehr niedrigen Sozialstatus. Dabei haben durchschnittlich 43,7% der Schüler*innen der Gymnasien einen sog. Migrationshintergrund.

Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, sieht eine klare Handlungsaufforderung: „Die politisch Verantwortlichen müssen die Augen aufmachen: es ist auch Aufgabe der Gymnasien, für Inklusion und Integration zu sorgen. Ebenso müssen sie dazu beitragen, den Bildungsabschluss von der Herkunft zu entkoppeln. Gymnasien können sich nicht hinter pädagogischen Mythen verstecken.“

Sie weist auf die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Gymnasien hin: „Es ist viel Druck im System Schule, die Spaltung macht sich schon zwischen den Gymnasien bemerkbar. Bei der gemeinsamen Aufgabe, Lösungswege zu beschreiten, dürfen die Gymnasien nicht außen vor bleiben und alleine gelassen werden. Sie brauchen Ressourcen, Expertise und Qualifikation, damit sie endlich in die Lage versetzt werden, für ihre Schüler*innen Verantwortung zu übernehmen! Konkret heißt dies zuallererst das Abschulen nach Klasse 6 zu beenden.“